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Wetzlar ist eine wunderschöne Stadt! Dies ist natürlich für jeden Wetzlarer eine Selbstverständlichkeit.
Gelegen am Schnittpunkt von Taunus, Westerwald und Rothaargebirge, am Zusammenfluß von Lahn und Dill,
ist das Gebiet des heutigen Wetzlars bereits seit der Altsteinzeit besiedelt, Funde belegen eine ca. 7500 Jahre alte Siedlung der Bandkeramik-Kultur. Drei Siedlungen aus keltischer Zeit und auch germanische Siedlungen wurden durch Grabungen bestätigt.
Bereits vor 2500 Jahren verhütteten die Kelten hier Eisenerz!
Der Fund einer befestigten römischen Handelsstation mit einem Forum bei Waldgirmes und eines römischen Heerlagers bei Dorlar unweit Wetzlars belegt, dass sich dieses Gebiet zumindest kurzfristig unter römischer Herrschaft befand.
Oberhalb der Stadt befindet sich auf einer Basaltkuppe die Ruine der Burg Kalsmunt. Sie ist wohl eine Gründung Karls des Großen
aus dem 8, Jahrhundert, die später unter Friedrich Barbarossa weiter ausgebaut wurde. Unter Barbarossa wurde Wetzlar auch freie Reichsstadt und war damit z. B. Frankfurt gleichgestellt. Der "falsche Kaiser" Tile Kolup, der sich im 13. Jahrhundert als zurückgekehrter Barbarossa ausgab wurde hier in Wetzlar verurteilt und als Ketzer verbrannt. Ein Gedenkstein im Wald erinnert an ihn. Der Dom zu Wetzlar wurde in drei großen Bauperioden errichtet - jedoch nie fertig gestellt.
1689 wurde das Reichskammergericht nach Wetzlar verlegt, damit war Wetzlar nach der damaligen Hauptstadt Frankfurt und der Krönungsstadt Aachen die drittwichtigste Stadt im damaligen Reich. Hier arbeitete der junge Goethe 1772 als Praktikant und verliebte sich sehr unglücklich - was zur Entstehung des Romans "Die Leiden des jungen Werther" führte.
Nach dem Wiener Kongress wurde Wetzlar Preußen zugeschlagen und 1822 Kreisstadt. 1850 wurde die Lahn durch mehrere Schleusen auch als Schiffahrtsstraße für große Schiffe befahrbar und seit 1863 trafen sich in Wetzlar zwei bedeutende Eisenbahnlinien. Dies trug zu einer enormen Industrialisierung bei und 1869 befanden sich in Wetzlar 100 Erzbergwerke. Der große Sozialist August Bebel verbrachte zu dieser Zeit seine Jugend- und Lehrjahre in Wetzlar. Der erste Hochhofen vor Ort wurde 1872 in Betrieb genommen. Es folgten Unternehmen der Feinmechanik und der Optik und so ist die Stadt Wetzlar heute noch ein Standort für Hochtechnologie. Dies führte in den Jahren des 2. Weltkrieges dazu, dass die Stadt nicht nur unter zahlreichen Bombenangriffen litt, sondern dass auch viele Zwangsarbeiter nach Wetzlar verschleppt wurden, welche unter unmenschlichen Bedingungen hier arbeiten mussten. Heute ist Wetzlar mit knapp 52.000 Einwohnern die zwölftgrößte Stadt Hessens.
Rund um Wetzlar befinden sich auf den Hügeln Türme aus den verschiedenen Epochen. Die Brühlsbacher Warte, ein befestigter Wach- und Aussichtsturm aus dem 14. Jahrhundert, die Garbenheimer Warte wurde 1901 zu einem "Bismarckturm" umgebaut und später wurde auf dem höchsten Berg Wetzlars, dem Stoppelberg ebenfalls ein Aussichtsturm errichtet, der eine grandiose Fernsicht bietet.
Die verwinkelte Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern und kleinen Gassen und Treppchen bietet ein teilweise fast mittelalterliches Flair. Auch sind Teile der alten Stadtmauer und ein alter Turm der Stadtmauer erhalten.
Entlang der Lahn führt ein Fernradweg und lädt ebenso wie eine Kanufahrt auf dem Fluß zur Naturerkundung ein, denn die Lahnaue gehört zu den größten hessischen Naturschutzgebieten. Südlich von Wetzlar befindet sich das FFH- und Vogelschutzgebiet "Weinberg" mit einer Fläche von über 180 Hektar. Außer seltenen Vögeln sind hier auch 9 seltene Amphibienarten wie z. B. der Kammmolch und Feuersalamander zu finden, 15 Libellenarten, 38 Schmetterlingsarten und auch Wildkatzen sind hier heimisch.
Im September 2016 hatte ich die Gelegenheit zu einem Hubschrauberrundflug über unsere schöne Stadt, von dem ich zumindest das "Luftbild" vom Dom einbringen möchte, obwohl es an diesem Tag leider regnete.
Viel Spaß beim Stöbern.